Über uns

Der Europäische Tabakwaren-Großhandels -Verband (ETV) wurde 1973 als Vertretungsorgan der europäischen Tabakwaren-Großhändler und der Betreiber von Zigarettenautomaten gegründet. Heute repräsentiert der ETV nationale Verbände und Unternehmen des Tabakwaren-Großhandels in Belgien, Deutschland, Italien, Österreich und der Schweiz

 

Großhandel mit Tabakwaren – was ist das eigentlich?

Eine der Stärken der Europäischen Union ist ihre Diversität: auch wenn das nicht immer und von allen so gesehen wird, erwächst aus Diversität eher und wahrscheinlicher Fortschritt als aus Uniformität. Diese Diversität liegt auch im Handel mit Tabakwaren in der Europäischen Union vor, was es bei allen Vorteilen erschwert, in ein paar kurzen Worten Handelsstrukturen zu beschreiben, die in jedem der 27 Mitgliedsstaaten unterschiedlich organisiert sind. Im Folgenden wird sich deshalb auf die Gemeinsamkeiten und Aufgaben auf hoher Komplexitätsebene konzentriert, die von den rund 3.000 größeren oder kleineren Unternehmen mit ihren rund 45.000 Mitarbeitern, die sich in der EU mit Tabakwarengroßhandel befassen, geteilt bzw. wahrgenommen werden.

Rund 250 Fabriken in der EU stellen Tabakprodukte her. Nach Angaben des Special Eurobarometer 332 ‚Tobacco‘ konsumiert rund ein Viertel der EU Bürger Tabakprodukte wie Zigaretten, Zigarren oder Pfeifentabak, das wären rund 120 Millionen Bürger. Wegen ihres vergleichsweise hohen Preises werden Tabakprodukte von den Konsumenten in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle nicht in großen Vorratsmengen gekauft, sondern in sehr kleinen, beispielsweise eine Schachtel Zigaretten, 100 Gramm Pfeifentabak, 40 Gramm Feinschnitt. Hierdurch bedingt, ist die Anzahl der Verkaufsstellen, an denen Tabakprodukte erworben werden können, recht hoch, nämlich rund 950.000 Verkaufsstellen, zu denen noch rund 650.000 Automaten (in den meisten Fällen Zigarettenautomaten) hinzutreten.

Ergo stehen rund 250 Fabriken, in denen Tabakprodukte gefertigt werden, rund 1,6 Millionen Verkaufsstellen entgegen, in denen Tabakprodukte angeboten werden; diese 1,6 Millionen Verkaufsstellen verteilen sich mehr oder weniger regelmäßig auf die 4,3 Millionen Quadratkilometer der EU.

Die Aufgabe des Tabakwarengroßhandels ist es, den Waren- und Geldfluss zwischen den Fabriken und den  Verkaufsstellen zu organisieren und abzuwickeln: Tabakprodukte müssen in der richtigen Sortimentszusammenstellung, meist mehrmals pro Woche, von den Warenausgangslagern der Fabriken in die Läger der Großhändler und von dort zu den einzelnen Verkaufsstellen verbracht werden. Der Umfang dieser Warenströme ist beträchtlich: insgesamt werden im Jahr Waren im Konsumentenverkaufswert von 120 Milliarden Euro (hierin enthalten rund 100 Milliarden Euro Tabak- und Mehrwertsteuern) in die Richtung Fabriken – Verkaufsstellen bewegt sowie der entsprechende Geldfluss zurück.

MIH Wholesale

Auf der Strecke der Tabakwaren von der Fabrik zur Verkaufsstelle sorgt der Großhandel durch nachfragegerechte Bestellungen bei den Fabriken für das Vorhandensein der Tabakwaren in den eigenen Lägern, nimmt die Bestellungen der einzelnen, von ihm versorgten Verkaufsstellen entgegen, stellt die bestellten Waren zusammen und liefert sie aus. Auf dem entgegengesetzten Weg sorgt der Großhandel für den Geldtransfer zur Bezahlung der Tabakwaren an die Fabriken und die Rechnungserstellung an die Verkaufsstellung sowie deren Zahlungskontrolle. In dem gesamten Zahlungsfluss sind auch die Steuern (die meist von den Fabriken an den Staat entrichtet werden, in manchen Fällen auch vom Großhandel) enthalten.

Das Ganze ist eine logistische und organisatorische Herausforderung von erheblichem Umfang, insbesondere wenn man sich vor Augen hält, dass aufgrund des hohen Wertes der gehandelten Produkte an keiner Stelle der Kette Ungenauigkeiten auftreten dürfen.

 

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